Jugendfest Villmergen | 29.6 bis 1.7.2018

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Das Festmotto #zweimalig thematisiert die intelliegente Wiederverwendung von Materialien. Unter dem Begriff «Upcycling» hat sich die Idee in den letzten Jahren weltweit verbreitet.

Unser Festmotto und dessen Hintergrund

#zweimalig

Das Motto des Jugendfest 2018 ist so vielseitig wie aktuell: die Menschen verbrauchen Unmengen an Ressourcen, und oft nur einziges Mal. Dabei liegt gerade in der intelligenten Wiederverwendung von Materialien ein enormes Potenzial brach. Unser Festmotto #zweimalig greift eine Bewegung auf, die unter dem Begriff «Upcycling» inzwischen weltumspannend ist.

Beim Upcycling (englisch up «nach oben» und Recycling «Wiederverwertung») werden Abfallprodukte oder scheinbar nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung. Erstmalige Erwähnung findet der Begriff 1994 in einem Artikel in einer britischen Zeitschrift, in dem der Ingenieur Reiner Pilz von mit seiner Kritik an der Abfallrahmenrichtlinie und der Praxis beim Baustoffrecycling zitiert wird:

«Recycling – ich nenne es Down-Cycling. Sie schlagen Steine kaputt, sie schlagen alles kaputt. Was wir brauchen, ist Up-cycling, bei dem alte Produkte einen höheren Wert erhalten, keinen geringeren.»

Reiner Pilz (Quelle: Wikipedia)

Durch den Schwund der natürlichen Ressourcen und durch gesellschaftlichen Wandel gewinnt Upcycling an Bedeutung, Kosteneinsparungen und neue Vermarktungsmöglichkeiten sind weitere Vorteile. In ärmeren Gesellschaften wird Upcycling überdurchschnittlich häufig angewendet: In vielen Entwicklungsländern sind zum Beispiel Flechttechniken verbreitet, mit denen sich aus alten Gummi- und Plastikprodukten neue Produkte fertigen lassen: so werden z. B. aus alten Autoreifen Sohlen für Flip-Flops.

Doch auch in wohlhabenden Gesellschaften ist Upcycling auf dem Vormarsch. Einige Unternehmen versuchen, herkömmliche Materialien durch die kreative Zweckentfremdung von unkonventionellen Ressourcen zu ersetzen. So entstehen etwa Sonnenbrillen aus alten Büchern oder Skatboards und kaputten Jeans oder Tassen aus Kaffeesatz.

Aufwerten statt wegwerfen

So wollte man mit dem Motto des diesjährigen Jugendfestes #zweimalig darauf aufmerksam machen, welche «wertvollen» Gegenstände und Materialen eigentlich weggeworfen werden, anstatt diesen in einer anderen Form oder Nutzung eine «zweite Chance» zu geben.

Während 3 Monaten haben Schulkinder von Villmergen mit 3 Sammelaktionen den Wagenbauern bei der Beschaffung verschiedenster Materialien für die Sujets der Wagen geholfen. So haben sie dem „alten“ Plüschtier, der leeren PET-Flasche oder dem defekten Taschenrechner ein zweites Mal Leben eingehaucht.

Die Wagensujets können gekauft werden

Was man so alles mit Altholz, Elektroschrott, Kunststoff, Glas, Textilien oder PET machen kann sieht man an den Sujets der Jugendfestwagen. Sie wurden von der künstlerischen Leiterin Furi Hundt designt und von verschiedenen Vereinen und Gruppierungen aus und rund um Villmergen erschaffen. Die Sujets sollen auch nach dem Umzug weiter bestehen bleiben und die Bevölkerung und Besucher von Villmergen Freude bereiten. So können sämtliche Installationen auf den Wagen erworben werden, Interessenten können sich direkt beim zuständigen Wagenbauer melden.

Danke an Wagenbauer, Fahrer, Gönner und «Werkstattsponsoren»

An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an all die Mitwirkenden des Umzugs, sei es als Wagenbauer, Traktorfahrer, Begleitpersonen, als Gönner oder Sponsor. Ein ganz besonderer Dank geht an die Personen und Firmen, die den Wagenbauern ein Dach über dem Kopf zum Bauen der Wagen zur Verfügung gestellt haben.